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Geschichte

Bis zur Gründung 1888


Die Freiwillige Feuerwehr Königheim im Wandel der Zeit

 

"Es hat sich im Monat März 1888 unter dem Namen "Königheimer Feuerwehr" ein Verein von Freiwilligen gebildet, welcher bei Feuergefahr die Rettung des bedrohten Lebens und Eigentums sich zur Aufgabe stellt."

Mit diesem Satz beginnen die Statuen, die sich die Freiwillige Feuerwehr Königheim im März 1888 anlässlich ihrer Gründung gab. Bevor es jedoch zu dieser Gründung kommen konnte, die allerdings auch nicht ganz freiwillig erfolgte, mussten mancherlei Schwierigkeiten und Hindernisse überwunden werden. Selbstverständlich existierte in der Gemeinde Königheim auch schon zuvor eine "Feuerwehr". Diese Löschmannschaft war jedoch zunächst nicht fest gegliedert, d.h. die einzelnen Freiwilligen gehörten nicht zu einer festen Mannschaft, sondern sie wurden je nach Lage der Dinge eingesetzt. Diese Art der Einteilung und besonders die Tatsache, dass in Königheim kein organisiertes Feuerwehrcorps bestand, waren dem Bezirksamt in Tauberbischofsheim ein Dorn im Auge. In verschiedenen Briefen drängte es die Gemeinde, doch endlich die Gründung eines Feuerwehrcorps ins Auge zu fassen. In einem Schreiben 1883 meldete die Gemeinde dem Bezirksamt, dass die Einteilung der Löschmannschaft in eine Rettungs-, eine Wasser- und eine Spritzenmannschaft zwischenzeitlich erfolgt sei. Aus finanziellen Gründen jedoch wollte die Gemeinde von der Gründung eines Feuerwehrcorps absehen. Im gleichen Jahr erwarb man bei der Löschgerätefirma Josef Beduwe in Aachen eine Saugspritze, ein sogenanntes Hydrophor, welche sich auch heute noch im Besitz der Königheimer Feuerwehr befindet.

Im Jahre 1887 duldete das Bezirksamt keinen weiteren Aufschub mehr und forderte die Gründung eines Feuerwehrcorps. Daraufhin gab nun auch der Bürgerausschuss der Forderung nach und im März 1888 wurde endlich die Freiwillige Feuerwehr Königheim gegründet.

1888 bis 1945

Im März 1888 wurde die Freiwillige Feuerwehr Königheim gegründet. Ihr erster Kommandant war Ratschreiber August Träger. 1894 erstelle die Gemeinde ein Verzeichnis über die Einteilung der Wehr, wie es § 14 der Feuerlöschordnung vom 20.März 1884 forderte. Aus diesem Verzeichnis gehen die Angehörigen der einzelnen Mannschaften und ihre Aufgaben hervor. Die Mitglieder der Wassermannschaft hatten im Brandfall alle zum Wasserschöpfen und Wassertragen geeigneten Gefäße mitzubringen, waren für das stauen des Brehmbachs und das bringen des Wassers zur Brandstelle verantwortlich. Die Rettungsmannschaft hatte zu versuchen, Menschen, Tiere und Inventar zu retten und sich zum Bedienen der Spritze bereit zu halten. Der Wachmannschaft waren die geretteten Fahrnisse anvertraut und hatten die Häuser zu beleuchten. Die Spritzen- und Gerätemannschaft war für die Bedienung der Spritzen und sonstigen Geräte verantwortlich. Des weiteren gab es Feuerboten nach Gissigheim, Dienstadt, Dittwar und Weikerstetten, sowie einen Reiter, der im Brandfall das Bezirksamt Tauberbischofsheim zu verständigen hatte.


Im Jahre 1904 erwarb die Gemeinde von der Feuerlöschfabrik Magirus in Ulm eine zweirädrige, fahrbare mechanische Magirus-Patent-Leiter.

1. Feuerspritze mit 150 m Schläuche
2. Saugfeuerspritze mit 150 m Schläuche
3. 6 Feuerwehrleitern
4. 1 Magirus Patent Leiter
5. 38 Mannschaftsbeile
6. 3 Trommeln
7. 2 Signalhörner
8. 2 Pfeifen
9. 61 Helme
10. 300 Feuerwehreimer
11. Handspritze mit Schläuchen
12. 8 Wasserbutten

Zu ihrem 25 jährigen Jubiläum im August 1913 fand nach einem Festgottesdienst und einem Festzug eine Festveranstaltung statt, in deren Verlauf die Wehr folgendes Glückwunschtelegramm des Großherzogs erhielt:

"...Der festlich vereinigten Feuerwehr Königheim danke ich herzlich für die freundliche Begrüßung und das Gelöbnis der Treue. Friedrich, Großherzog."

Bei einer 1914 abgehaltenen Inspektion der Feuerlöscheinrichtung ergab sich folgendes Bild der Königheimer Wehr: Die Wehr setzt sich aus 7 Offizieren und 57 Feuerwehrleuten zusammen. Dazu kam eine Hilfsmannschaft von 70 Freiwilligen. An Hilfsmitteln standen zur Verfügung: "1 bespannter Mannschaftswagen, 1 mechanische Leiter von 12m Höhe, 1 Anstelleiter mit Stützen in einer Länge von 9m, 1 Hydrantenwagen, 1 vierrädrige Spritze ohne Saugwerk, 1 Saugspritze....." Schwierigkeiten gab es im Jahr 1935. Bei einer Feuerlöschinspektion wurde festgestellt, dass nur noch 35 Feuerwehrmänner Dienst taten, obwohl für die Bedienung aller Geräte mindestens 70 Mann nötig waren. Zudem waren einige Feuerwehrmänner ohne Grund ausgetreten. Die Gemeinde wandte sich daraufhin an die Jahrgänge 1910 - 1912 und brachte die Feuerwehr wieder auf einen angemessenen Stand.

Die Zeit nach 1945

In den ersten Jahren nach 1945 galt es zunächst, die Wehr wieder zu einem schlagkräftigen Verband zu machen. Zahlreiche Angehörige der Wehr waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, aus der sie erst allmählich wieder zurückkehrten. Verblieben war der Wehr eine Motorpumpe, die allerdings von den Amerikanern zum waschen ihrer Fahrzeuge beschlagnahmt wurde. Die Saugpumpe aus dem Jahr 1883, die mechanische Leiter aus dem Jahr 1904 und ein Hydrantenwagen waren ebenfalls noch vorhanden. Das alte Gerätehaus wurde bei den Kämpfen im März 1945 ebenfalls zerstört. Als Ersatz für das Gerätehaus wurde 1948 eine Scheune in der Erbsengasse ausgebaut. Sie diente noch bis 2002 als Feuerwehrgerätehaus und wird auch heute noch als Geräteschuppen verwendet. Im Jahre 1952 trat die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr als Feuerwehrkapelle bei und war fortan ein ständiger Begleiter auf Feuerwehrfesten, bei Gottesdiensten und alljährlichen Veranstaltungen. Außerdem stellte sie die Hornisten für die Alarmierung der Wehr. 1961 erhielt die Wehr für die alte Motorspritze, welche nicht mehr den Erfordernissen entsprach, eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 der Fa. Metz. 1963 konnte die Freiwillige Feuerwehr Königheim ihr 75 Jähriges Bestehen feiern und es fand die kirchliche Segnung der neuen Tragkraftspritze und des Tragkraftspritzenanhängers statt. 1976 fand im Schlosskeller in Gissigheim die erste gemeinsame Generalversammlung der vier Wehren aus den Ortsteilen statt. Im Mittelpunkt stand die Wahl eines Hauptkommandanten für die Großgemeinde. Eine Bewährungsprobe der besonderen Art hatte die Wehr bei der Hochwasserkatastrophe 1984 zu bestehen. Insgesamt waren die Angehörigen der Wehr bei der Hochwasserkatastrophe 4939 Std. im Einsatz.

1987 hielt die Wehr im Rahmen der Brandschutzwoche mit der Wehr aus Gissigheim eine gemeinsame Übung ab. Hierbei wurde auch erstmals das neue Löschfahrzeug ( LF 8 ) eingesetzt, welches fortan im Gissigheimer Gerätehaus am Bauhof stationiert wurde. In der Folgezeit lag der Schwerpunkt der Beschaffungen in der Verbesserung der persönlichen Schutzausrüstung sowie in der Anschaffung von Kleingeräten.

Der Beginn einer neuen Ära

Im Jahre 2001 stand dann für die Freiwillige Feuerwehr Königheim die Übergabe eines neuen TSF-W an. In diesem Jahr wagte man einen großen Schritt und entschied sich, das neue Fahrzeug aus einsatztaktischen Gründen im Gerätehaus am Bauhof zu stationieren. Seit dieser Zeit an bildet das neue Fahrzeug mit dem schon bisher dort stationierten LF 8 einen schlagkräftigen Verband. Natürlich erforderte das Zusammenlegen beider Fahrzeuge von nun an auch eine gemeinsame Ausbildung und gemeinsame Übungen der beiden Wehren aus Königheim und Gissigheim. Dies stellte jedoch keine Probleme dar, denn es wurden die Königheimer Kameraden schon zuvor durch Meldeempfänger bei Schadenslagen gerufen um gemeinsam mit der Gissigheimer Wehr auf dem LF 8 zu arbeiten.

Kommandanten 1888 - heute

1888 - 1900 August Träger
1900 - 1912 Karl Steinbach
1912 - 1919 Albin Achstetter
1920 - 1928 Karl Zimmermann
1928 - 1933 Josef Kappler
1933 - 1943 August Riedinger
1943 - 1947 Konrad Kraft
1947 - 1948 Alois Waltert
1948 - 1956 Josef Kappler
1956 - 1972 Josef Berthold
1972 - 1981 Gerhard Kieser
1981 - 1987 Robert Stöcklein
1987 - 1992 Karlheinz Köhler
1992 - 2001 Bernhard Honikel
2001 - 2002 Bernhard Glock
2002 - 2007 Bernhard Horn
2007 - Heute Andreas Geier